Digitale Geschichten

Welchen konkreten Nutzen hat Bitcoin?

Kurz gesagt: Er ist der beste Wertspeicher, den die Menschheit je gehabt hat.

Betonung auf SPEICHER, nicht auf Wert. Die Unterscheidung ist wichtig, denn sie ist für das grundsätzliche Verständnis des Themas entscheidend. Damit wir es besser erfassen können, ein Beispiel:

tellt Euch vor, ihr seid in der Wüste und kurz vor dem Verdursten. Ihr kommt an eine Oase mit Wasser. Um den Wert des Wassers wirklich zu nutzen, braucht ihr ein Behältnis, um das Wasser trinken zu können. Ihr könnt Eure Hände nehmen und das Wasser damit schöpfen. Das ist umständlich und zeitraubend, denn ihr könnt immer nur kleine Mengen Wasser entnehmen. Besonders schlecht, wenn ihr am Verdursten seid.

Ihr habt noch eine weite Reise durch die Wüste vor Euch, deshalb ist es überlebenswichtig, dass ihr das Wasser mitnehmen könnt. Es ist eine Bedingung, damit ihr euer Ziel überhaupt erreicht. Ein riesiger Behälter ist nicht geeignet. Ihr könnt ihn nicht tragen. Perfekt wäre es, wenn das Behältnis unsichtbar ist. Solltet ihr überfallen werden, dann könntet ihr behaupten, dass ihr überhaupt kein Wasser dabei habt. Apropos Überfall: Ich möchte natürlich sicherstellen, dass ich die volle Kontrolle darüber habe, wer von meinem Wasser trinken darf.

Warum erzähle ich das? Weil das Wasser für die Werte steht, die ihr Euch im Leben erarbeitet. Das Behältnis steht für den Wertspeicher. Im richtigen Leben sind das Geld, Gold, Immobilien, Aktien oder eben Bitcoin.

Werte erhalten: Ein Grundbedürfnis des Menschen

Was wohl alle von uns eint, ist der tiefe Wunsch danach, unsere Werte, über die wir durch unsere Arbeit, vielleicht auch durch Erbe erhalten haben, zu erhalten. Das ist vergleichbar mit der Reise durch die Wüste im Beispiel. Das hat nichts mit Gier zu tun, eher mit einem Bedürfnis nach Stabilität, vielleicht sogar damit, dem eigenen Leben eine Bedeutung über den Tod hinaus zu geben. Viele  von uns wollen der nächsten Generation etwas  weitergeben. Das vereint Arbeiter mit Großgrundbesitzern.

Genau deshalb ist es wichtig, über das Behältnis nachzudenken.

Ein guter Wertspeicher muss Werte über einen langen Zeitraum erhalten können

Den meisten von uns fallen hier vermutlich zwei Anlagen ein: Gold und Immobilien. Was fällt uns nicht ein? Die klassischen FIAT Währungen wie Euro oder Dollar. Obwohl sie zu den stabilen Währungen zählen, haben sie mit Inflation zu kämpfen. Einer der Gründe für den Wahlsieg von Donald Trump dürften die gestiegenen Lebenshaltungskosten der Amerikaner gewesen sein. Geld wird nur so lange als selbstverständlich angenommen, bis es nicht mehr funktioniert. Sobald die Inflation außer Kontrolle gerät, stürzt sie Menschen ins Elend. Innerhalb kurzer Zeit werden Werte vernichtet. Das gehört zum Alltag der Menschen in Venezuela, Argentinien, Libanon oder der Türkei.

Geld – die sogenannten FIAT Währungen – sind also wie ein undichter Behälter, aus dem unser kostbares Wasser heraustropft.

Gold

Gold dagegen ist ein jahrtausendealter Wertspeicher. Das wird deutlich, wenn wir bei den 10.000 Dollar bleiben. Hätten wir diese im Jahre 1974 (also vor 50 Jahren) in Gold angelegt, hätten wir dafür damals etwa 63 Feinunzen dafür bekommen. Diese Feinunzen hätten heute einen Wert von 171.000 Dollar (Kurs vom 23.11.2024). In den 50 Jahren, die seither verstrichen sind, hat der Dollar einiges an Kaufkraft verloren. Nehmen wir einmal konservativ eine durchschnittliche Inflationsrate von 3 % an, dann haben die 10.000 Dollar aus dem Jahr 1974 heute nur noch eine Kaufkraft von 2.261 Dollar.

Noch einmal zur Verdeutlichung:

Kaufkraft Gold zu Dollar im Vergleich 1974 – 2024:

171.000$ zu 2.260$.

Long story short: Gold ist ein guter Wertspeicher. Und wir sehen deutlich, welche Relevanz das Thema für uns alle hat.

Verständnis von Inflation, Berechnung von Kaufkraftverlust sollte Teil jeder Schulbildung sein.

Gold ist also ein dichtes Behältnis. Unser Wasser geht nicht verloren.

An dieser Stelle kommt noch der “innere Wert” von Gold ins Spiel. Vielleicht ist Gold für mich nicht einfach nur ein Speicher, sondern ich habe Freude am Schmuck, den ich daraus anfertigen lassen kann.

Wertspeicher müssen überall auf der Welt verfügbar sein

Gold ist zwar ein dichtes Behältnis, doch eignet es sich für den Transport? Diese Frage wird für immer mehr Menschen existentiell.

Flucht ist Teil der Menschheitsgeschichte. Seit es Menschen gibt, müssen diese wegen Kriegen oder Umweltkatastrophen ihre Heimat verlassen. Wenn wir uns das anschauen, wird der Nachteil von Gold deutlich. Wir können es zwar mitnehmen, allerdings nur in begrenzten Mengen, denn Gold hat eine hohe Dichte. Es ist etwa 20x schwerer als Wasser. Zudem kann ich einen Goldbarren, eine Feinunze nicht in kleine Einheiten teilen. Im Notfall der Flucht könnte das bedeuten, dass ich für eine Mahlzeit eine Feinunze hergeben müsste. Davon abgesehen kann ich jederzeit ausgeraubt werden. Wenn jemand eine Feinunze für eine Mahlzeit bezahlt, da gibt es sicher noch mehr.

Kommt in unserer Realität sowieso nicht vor? Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass auf dem europäischen Kontinent noch einmal ein Krieg ausbricht? Dort mussten im Februar 2024 Ukrainer:innen in kurzer Zeit das Land verlassen. in den Tagen nach dem Kriegsausbruch hatten die ukrainischen Banken geschlossen, aus Angst vor einem Bankenrun. Menschen kamen also nicht an ihre Ersparnisse.

Gold ist zu schwer für den Transport. Ich kann es nur schwer in genügend kleine Einheiten aufteilen.

Kommt es zu Finanzkrise, könnten die Banken schließen

Die Angst vor einem Bankrun liegt darin begründet, dass die Banken nur einen kleinen Teil der Einlagen in Bargeld auszahlen können. Wollen also viele Menschen gleichzeitig Geld von der Bank abheben, wird die Bank zahlungsunfähig. Das könnte zu einem generellen Vertrauensverlust in die Währung eines Landes führen, eine Art Kettenreaktion. Betrifft das nicht nur eine Bank, sondern viele gleichzeitig, werden Kredite nicht mehr vergeben, Unternehmen sind nicht mehr handlungsfähig, die Rezession ist da.

Gab es nur vor mehr als 100 Jahren nach dem ersten Weltkrieg? Falsch. 2008 löste die Insolvenz von Lehman Brothers einen Dominoeffekt aus. Es bestand die reale Gefahr eines Meltdowns, denn Banken und Finanzinstitute wurden zunehmend misstrauisch und stellten die Kreditvergabe aneinander ein. Dies führte zu einem dramatischen Liquiditätsmangel auf den globalen Märkten.Die Unsicherheit über die finanzielle Gesundheit anderer Banken und Institutionen führte zu Panikreaktionen, einschließlich massiver Kapitalabzüge bei anderen Finanzinstituten und Hedgefonds.

Ich erinnere mich noch an die berühmte Pressekonferenz von Kanzlerin Angela Merkel mit dem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück, die eine staatliche Einlagensicherung der Bürger garantierten.

Die Banken, die mein Geld verwahren, verschließen im Krisenfall eventuell ihre Tore. Dann komme ich nicht an mein wertvolles Wasser, wenn ich es am dringendsten brauche.

Immobilien: Hohe Investitionen in einen festen Ort

Wenn wir über Immobilien sprechen, reden wir – gerade wenn es um das eigene privat bewohnte Heim geht – über mehr als über Geld. Es hat einen hohen emotionalen Wert. Es ist Heimat, hier wird die Familie großgezogen. Im Alter ist es Teil der Rentenvorsorge.

Eine Immobilie hat also einen hohen “inneren Wert”, der über die Funktion des reinen Wertspeichers hinausgeht.

Immobilien haben jedoch auch als reine Geldanlage zur Weitervermietung einige Nachteile. Wir können sie zwar verkaufen, aber nicht mitnehmen in ein anderes Land. Mieteinnahmen können wir natürlich durch Vermietung erzielen, allerdings stehen ständige Instandhaltungskosten und das Risiko der Wertminderung durch Katastrophen wie Kriege oder Naturkatastrophen.

Gerade in den letzten Jahren wurde in Europa und den USA immer deutlicher: Eine eigene Immobilie können sich immer weniger Menschen leisten. Es kommt für sie als Wertspeicher schon nicht mehr in Frage. Knapper Wohnraum erhöht die Preise verbunden mit immer weiter steigenden Baukosten durch gestiegene Energiepreise und Auflagen.

Aktien: Abhängigkeit vom Management

Bleiben noch Aktien. Schauen wir uns die 500 größten Unternehmen der USA an, dann waren Aktien ohne Zweifel ein guter Wertspeicher. Je stärker wir jedoch auf Einzelwerte setzen, umso mehr müssen wir darauf vertrauen, dass das Management das Unternehmen gewinnbringend führt. In Zeiten exponentieller Veränderung ist dies immer bedeutender. Betreten disruptive Mitbewerber den Markt, der das Geschäftsmodell “meines” Aktienunternehmens gefährdet? Hinzu kommen die vielen globalen Risiken wie Stabilität der Lieferketten, Handelskriege, politische Umbrüche.

Wenn ich meine Werte in Aktien aufbewahre, habe ich also diverse externe Risiken, die sich meiner unmittelbaren Kontrolle entziehen.

Bitcoin

Wenden wir uns nun zum Schluß Bitcoin zu und betrachten ihn im Vergleich zu allen Wertspeichern, die wir bislang angeschaut haben.

Bitcoin im Vergleich zu Gold:

Bei meinem Marsch durch die Wüste habe ich im Vergleich zu Gold kein Gewicht, das ich mit mir herumtragen muss. Ich habe 12 oder 24 Worte, die ich vielleicht nur in meinem Gedächtnis gespeichert habe oder die an einem geheimen Ort aufbewahrt werden. Sollte mich jemand überfallen, kann ich behaupten, ich hätte keinen Wasserbehälter. Er ist sozusagen unsichtbar.

Ein weiterer Vorteil im Vergleich zu Gold: Ich kann ihn in fast beliebig keine Einheiten unterteilen. Für eine warme Mahlzeit muss ich also keine ganze Feinunze oder eine Goldkette hergeben.

1 Bitcoin = 100 Millionen Satoshi

Zugang nur über 12 oder 24 Worte

Wen der unsichtbare Behälter interessiert, sollte sich unbedingt mit einer Hardware Wallet beschäftigen. Wenn ihr jetzt ein Fragezeichen im Gesicht habt, schaut einmal hier. Dort habe ich eingehend beschrieben, um was es genau geht.

Bitcoin im Vergleich zu Geld:

Ich glaube, das ist offensichtlich: Er verliert trotz Volatilität nicht an Wert. Zur Erinnerung hier noch einmal das Bitcoin Chart.

Wer Bitcoin mindestens vier Jahre gehalten hat, hat bislang IMMER eine Wertsteigerung erfahren. Bitcoin ist deflationär im Vergleich zum inflationären Geld. Seit 2024 haben wir mit der Genehmigung der US Bitcoin ETFs eine neue Stufe erreicht. Bitcoin hält in die Einzug des Investmentkapitals.

Bitcoin im Vergleich zu einer Immobilie:

Eine privat genutzte Immobilie hat natürlich einen hohen inneren Wert, den Bitcoin nicht hat. Die Vorteile von Bitcoin sind auch hier: Ich kann ihn überall hin mitnehmen, er kann nicht zerstört werden durch einen Krieg oder eine Wetterkatastrophe.

Im Vergleich zur Immobilie wird noch etwas anderes deutlich: Sowohl in den USA als auch in Deutschland können sich immer weniger Menschen überhaupt eine Immobilie leisten. Sie ist also als Wertspeicher nur für einige Menschen zugänglich. Egal ob arm oder reich, ob ein Bankkonto vorhanden ist oder nicht: Jeder kann Bitcoin besitzen.

Wer sich dazu ein paar konkrete Beispiele anschauen möchte, dem empfehle ich diesen Beitrag:

Wie entlegene Dörfer in Chile vom Bitcoin profitieren.

Bitcoin im Vergleich zu Aktien:

Aktien haben wie Immobilien den Nachteil, dass sie mit externen Risiken verbunden sind. Anders Bitcoin: Die Regeln sind in Code gegossen, kein Einzelner kann bestimmen. Ein wahrhaft dezentrales System. Selbst die Besitzer der größten Wallets wie Satoshi Nakamoto oder der CEO von Blackrock haben keinen Einfluß auf die Regeln des Bitcoin Netzwerkes. Die Mehrheit bestimmt.

Der Nutzen von Bitcoin: Befriedigung eines der tiefsten Bedürfnisse des Menschen: Weitergabe von Werten.

Genau deshalb hat sich dieses Netzwerk ohne CEO, ohne Marketing, ohne zentrales Management zu dem aktuell siebtgrößten Wertspeicher der Welt entwickelt, hinter Alphabet und vor Saudi Aramco.

Ist er deshalb der „einzig wahre“ Wertspeicher? Nein. Eine Immobilie kann für mich beispielsweise einen hohen inneren Wert darstellen, den mir Bitcoin nicht geben kann. Es ist wie immer keine Frage des „entweder/oder“.

Deshalb: Beschäftigt Euch mit Bitcoin.